Kampfmittel - Luftbildauswertung
Kampfmittelbelastung im Stadtgebiet: Untersuchungsergebnisse aus Bad Neuenahr-Ahrweiler einsehbar
Anlässlich zahlreicher Baumaßnahmen im Stadtgebiet wurde seitens der Stadtverwaltung Bad Neuenahr-Ahrweiler eine flächendeckende Luftbildauswertung über gegebenenfalls noch in Grund und Boden existierende Kampfmittel aus dem Zweiten Weltkrieg beauftragt.
Während des Zweiten Weltkrieges war das heutige Stadtgebiet von Bad Neuenahr-Ahrweiler insgesamt 52 Mal Ziel strategischer und taktischer alliierter Luftangriffe. Hauptangriffsziele waren die durch das Ahrtal verlaufenden Bahnstrecken und Eisenbahnbrücken.
Auch über 70 Jahre nach Kriegsende können sich noch Bombenblindgänger und nicht detonierte Munition im Boden befinden, die ein Gefährdungspotenzial aufweisen. Der letzte Fund im Stadtgebiet datiert aus dem Jahr 2017, als bei Baggerarbeiten in Ahrweiler eine Fliegerbombe aus dem 2. Weltkrieg entdeckt wurde. Die Bombe befand sich in der Altstadt, unmittelbar in der Nähe der Stadtmauer. Die Fünf-Zentner-Bombe wurde am 05. März 2017 erfolgreich entschärft.
Fachbüro mit der Prüfung der Kampfmittelbelastung beauftragt
Zur Prüfung der potentiellen Kampfmittelbelastung im Stadtgebiet wurden durch ein Fachbüro Unterlagen zum Zweiten Weltkrieg systematisch auf folgende Verursachungsszenarien untersucht: Luftangriffe, Bodenkämpfe, Munitionsvernichtung, militärischer Regelbetrieb, Munitionsproduktion und -lagerung. Dazu zählen unter anderem Blindgängerverdachtspunkte, Bombentrichter, bombardierte Flächen, Gebäudeschäden, Spuren von Bodenkämpfen, militärisch genutzte Areale oder potentielle Entsorgungsbereiche.
Im Ergebnis wurde festgehalten, dass auf etwa einem Drittel der untersuchten Fläche - hierbei handelt es sich im Wesentlichen um die bebauten Flächen des Stadtgebietes – die Möglichkeit besteht, auf Bombenblindgänger zu stoßen. Im Bereich festgestellter Bodenkämpfe muss darüber hinaus mit blindgegangenen Geschützgranaten sowie Handkampfmitteln und Munition gerechnet werden. Auch den Stellungen/Lauf- und Deckungsgräben sowie den Gruben besteht die Möglichkeit auf entsorgte Kampfmittel zu stoßen.
Untersuchungsergebnisse online einsehbar
Die Ergebnisse sind sowohl in einem Bericht festgehalten, als auch in Karten abgebildet. Bericht und Karten können bei der Stadtverwaltung eingesehen oder nachfolgend heruntergeladen werden. Auskunft über einzelne Grundstücke erteilt die Stadtverwaltung auf Anfrage.
Bei einer potenziellen Kampfmittelbelastung wird die Konsultation einer Fachfirma für die Kampfmittelerkundung empfohlen. Bei Baumaßnahmen gilt die Bauherrschaft als „Zustandsstörer“ und ist verantwortlich für die Kampfmittelfreiheit des Baugrundstücks. Sie ist deshalb verpflichtet - vor Baubeginn im Zuge der Genehmigungsplanung - entsprechende regelgerechte Untersuchungen zur Belastung des Baubereichs mit Kampfmitteln und eine Ausräumung eines etwaigen Kampfmittelverdachtes unter Berücksichtigung des Standes der Technik zu veranlassen (u.a. § 4 ArbSchG) und die ordnungsgemäße Kampfmittelfreigabe zu erwirken.
Die Durchführung von jeglichen Erkundungsarbeiten nach Kampfmitteln ist dabei nur speziell geschulten und zugelassenen Fachunternehmen nach § 7 und § 20 Sprengstoffgesetz (SprengG) gestattet, da bereits das Aufsuchen von Kampfmitteln einen Umgang mit Sprengstoff im Sinne des SprengG darstellt.
Sofern sich der Kampfmittelverdacht bestätigt, hat in Rheinland-Pfalz der Schutz der Bevölkerung vor Gefahren, die von Kampfmitteln ausgehen, eine hohe Priorität. Daher werden die Kosten für die Entschärfung und Entsorgung von Kampfmitteln vom Kampfmittelräumdienstes des Landes Rheinland-Pfalz getragen.
Weiterführende Informationen des Kampfmittelräumdienstes und der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion finden Sie hier: https://add.rlp.de/themen/kommunales-und-sicherheit/kampfmittelraeumdienst
Untersuchungsergebnisse
Kampfmittel - Luftbildauswertung des Stadtgebietes von Bad Neuenahr-Ahrweiler von West nach Ost:
- Übersicht 1 (Marienthal, Walporzheim, Ahrweiler)
- Übersicht 2 (Ahrweiler, Bachem, Bad Neuenahr)
- Übersicht 3 (Bad Neuenahr, Heppingen, Heimersheim, Green, Lohrsdorf, Gimmigen)
- Übersicht 4 (Kirchdaun)
- Übersicht 5 (Ramersbach Nord, Ramersbach Süd ohne Befund)
Hinweis: Die Übersicht "Ramersbach" kann nach Rücksprache im Rathaus der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler eingesehen werden. Bitte wenden Sie sich bzgl. etwaiger Rückfragen an den unten angegebenen Ansprechpartner. - Legende der Bezeichnungen und Symbole
- Ergebnisbericht
Ansprechpartner:
Bei Rückfragen können Sie sich als Grundstückseigentümer per Mail unter Angabe der entsprechenden Adresse an folgenden Ansprechpartner wenden:
Barbara Krutzsch
Abteilung Stadtplanung (bei Bauvorhaben und Verdachtsfällen)
barbara.krutzsch(at)bad-neuenahr-ahrweiler.de
Marcus Mandt
Abteilung Sicherheit, Ordnung und Verkehr (bei akutem Fund)
marcus.mandt(at)bad-neuenahr-ahrweiler.de
Letzte Funde
2020
Bei der Überprüfung eines Blindgängerverdachtspunktes auf dem Parkplatz des Geländes der Fa. Intersport Krumholz in der Bahnhofstraße 12 wurde am 19.11.2020 eine teildetonierte amerikanische Sprengstoffbombe (250 kg) gefunden. Die Bombe wurde am 29. November durch Fachleute des Kampfmittelräumdienstes erfolgreich entschärft.
2017
Damals wurde bei Baggerarbeiten in Ahrweiler eine Fliegerbombe aus dem 2. Weltkrieg entdeckt. Die Bombe befand sich in der Altstadt, unmittelbar in der Nähe der Stadtmauer. Die Fünf-Zentner-Bombe wurde am 05. März 2017 erfolgreich entschärft.