Bad Neuenahr-Ahrweiler.
Nach der verheerenden Flutkatastrophe Mitte Juli dieses Jahres, haben eine Vielzahl an Bürgerinnen und Bürger im Stadtgebiet ihr zu Hause verlassen müssen. Betroffene sind derzeit in Ferienwohnung sowie bei Bekannten und Verwandten untergebracht oder haben das Ahrtal ganz verlassen.
Angesichts des Ausmaßes der Flutkatastrophe und der bis dato unsicheren Wärmeversorgung im Stadtgebiet sowie dem sich daraus ergebenden unbekannten Wohnraumbedarf während der kalten Jahreszeit, hat die Stadtverwaltung in Abstimmung mit der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) Rheinland-Pfalz sowie der Kreisverwaltung Ahrweiler frühzeitig auf 48 Wohneinheiten im Container zurückgegriffen, welche die bereits mit Unterstützung der Aktion Deutschland Hilft geplanten 64 Tiny-Häuser ergänzen sollen.
Auch wenn zwischenzeitlich die Gasversorgung im Stadtgebiet nahezu wieder flächendeckend vorhanden ist, zeigt sich nach wie vor ein hoher Bedarf an Wohnraum, von Menschen deren zu Hause nicht bewohnbar ist, die die bisherigen Übergangsunterkünfte wieder verlassen müssen oder aus der Ferne wieder zurückkommen, um den Wiederaufbau ihres Hauses zu begleiten. Aktuell steht die Stadtverwaltung mit rund 250 Menschen in Kontakt, die eventuellen Wohnbedarf für die kommenden Wochen und Monaten angemeldet haben.
Nun steht für diese Menschen eine erste alternative Möglichkeit zum Wohnen bereit. Die 3er Wohncontainer mit rund 40 qm Fläche wurden vom Land Berlin kostenfrei zur Verfügung gestellt, sind mit jeweils einem Schlaf- und Wohnbereich sowie einem Sanitär-/ Kochbereich versehen und werden vollständig ausgestattet. Hier können bei derzeitiger Möblierung bis zu drei Personen unterkommen Der Transport und Aufbau wurde von der ADD beauftragt. Die Containereinheiten selbst wurden durch den Arbeiter-Samariter-Bund Rheinland-Pfalz (ASB) mit neuen Böden, Möbeln, Fernsehern und grundlegenden Einrichtungsgegenständen ausgestattet, ferner wurde der Sanitärbereich saniert. Am 5. Dezember 2021 kamen hierzu etwa 100 HelferInnen des ASB aus dem gesamten Bundesgebiet zusammen, um den Menschen im Ahrtal schnellstmöglich mit der Fertigstellung von Winterunterkünften zu helfen. Daher werden ab Ende dieser Woche die ersten Containereinheiten bezugsfertig sein.
Neben der Betreuung der Bewohnerinnen und Bewohner in der Unterkunft übernimmt der ASB vor Ort den Hausmeister-Service und bietet Waschmöglichkeiten in einem extra errichteten Waschsalon an. Darüber hinaus bietet er in einem Gemeinschaftszelt eine Begegnungsstätte zum regelmäßigen Austausch. All diese Maßnahmen seitens ASB sind wiederum durch die Aktion Deutschland Hilft gefördert, so dass viele private Spendengelder hier eine sinnvolle Nutzung finden.
„Uns ist es wichtig, den Menschen nun über den Winter einen sicheren Ort und darüber hinaus eine Perspektive und Hilfestellung für die nächsten Monate zu bieten“, erklärt Landesgeschäftsführer Stefan Rheinheimer vom ASB Landesverband Rheinland-Pfalz. „Auch sind wir mit unserem Stützpunkt in Heimersheim Ansprechpartner für die Bedarfe der Menschen im Ahrtal.“
Noch eine Info zu den Tiny-Häusern, sie verfügen über eine Größe von 34 Quadratmetern sowie einer zusätzlich überdachten Terrasse mit 2 x 4 Metern. Ebenfalls sind Strom- und Wasseranschluss sowie eine Heizeinrichtung ebenso vorhanden wie ein Badezimmer, zwei Schlafzimmer und einen Wohn- und Essbereich mit Einbauküche. Die Maximalkapazität pro Haus beträgt hier bis zu fünf Personen.
„Wir sind sehr froh, nun die ersten Einzüge durchführen zu können. Hierdurch erhalten die Betroffenen wieder eine Zukunftsperspektive – gerade in dieser herausfordernden Zeit. Dies ist nur durch die großartige Unterstützung der vielen Helferinnen und Helfern möglich, denen unser voller Dank gebührt. Wir hoffen auch, die ersten Tiny-Häuser um Weihnachten bezugsfertig zu haben. Die aktuellen Lieferungen der Häuser erfolgen derzeit für die Standorte TWIN und Ramersbach, wobei zunächst der Standort TWIN fertiggestellt werden wird.“ äußerte sich erster Beigeordneter Diewald zuversichtlich.
Kontakt für weitere Informationen für die Presse:
ASB Landesverband Rheinland-Pfalz, Karina Dingebauer, Tel.: 06131/9779-28,
E-Mail: k.dingebauer(at)asb-rp.de, www.asb-rp.de
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