Stadtbibliothek:

In der Wochenendausgabe des General-Anzeigers vom 30./31. Januar nimmt die Verfasserin des Artikels Stellung zur Zukunft der Stadtbibliothek.

Richtig ist, dass die Stadtbibliothek in den zukünftigen Kurparkliegenschaften einen neuen und vor allem barrierefreien Platz erhalten soll. Richtig ist auch, dass Planungen im Zuge der Refinanzierung der neuen Kurparkliegenschaften eine Veräußerung für das aktuelle Gebäude – die ehemalige Rentmeisterei – vorsehen.

Ganz im Gegenteil zur getroffenen Aussage („Doch scheint die Wertschätzung […] für die Bildungseinrichtung, auf die man einst so stolz war [zu sinken].“) wird die Stadtbibliothek – ein im Übrigen vollkommen freiwilliges kommunales Angebot – als Ort der Bildung weiterhin sehr geschätzt, sodass man in den neuen Liegenschaften mit ca. 350 m² sogar ein Fünftel der Fläche für das zukünftig vollkommen barrierefreie und zeitgemäße, moderne Bildungsangebot vorsieht.

Gerade für Lesungen und Vortragsveranstaltungen, die in dem jetzigen Gebäude kaum möglich sind, wird es zukünftig dann Raum und Möglichkeit geben. Hierfür stehen nämlich mit der Trinkhalle und dem Foyer des Konzertsaales als Lesesaal und Veranstaltungsbereich in den neuen Liegenschaften großzügige Flächen zur Verfügung.

Ohne namentliche Kennbarmachung führt die Verfasserin die Behauptung der BI aus, dass sich das Gebäude in einem „jetzt schon nicht sehr guten Zustand“ befindet. Auch diese Aussage entbehrt jeglicher Grundlage. Das Gebäude ist in einem einwandfreien Zustand. Es gibt weder an Dach- und Fach- noch in der Haustechnik oder Gebäudeausstattung einen erkennbaren Unterhaltungsstau. Erforderliche Reparaturen werden und wurden bei Bedarf sofort vorgenommen.

Schwerwiegender ist allerdings der implizierte Vorwurf, dass denkmalgeschützte Gebäude in privater Hand abgerissen würden: „Die Erfahrungen beim Bahnhof in Bad Neuenahr, dem Thermalbadehaus, Kurhaus, Steigenberger, Westend und viele weitere Beispiele zeigen, dass Gebäude in privater Hand durchaus erhalten bleiben und die ortsprägende Architektur durch aufwendige private Investitionen sogar aufgewertet wird. Ganz aktuell zeigt sich dies auch wieder beim Kloster Calvarienberg. Die verallgemeinernde Aussage der BI ist ein Schlag ins Gesicht für alle privaten Eigentümer denkmalgeschützter Gebäude, die mit viel Engagement und Geld in diese Gebäude investieren“, so Bürgermeister Guido Orthen.

„Darüber hinaus sei die Frage erlaubt, wozu die Stadt als Verwalterin kommunaler Aufgaben und Steuern ein Gebäude in Besitz halten soll, dass nicht mehr zur Erfüllung kommunaler Aufgaben benötigt wird; eine Veräußerung des Gebäudes demgegenüber jedoch eine Teilfinanzierung moderner und behindertengerechter kommunaler Infrastruktur sicherstellen würde. Viele Beispiele auch ehemals kirchlicher Gebäude zeigen, dass sich steuerfinanzierte Eigentümer von ihren Liegenschaften trennen und Private sehr verantwortlich mit diesen Liegenschaften umgehen“, so Orthen abschließend.