Bad Neuenahr-Ahrweiler.
Bürgermeister Guido Orthen traf sich kürzlich mit Vertretern vom „Team-Münsterland“, einer Gruppe von freiwilligen Helfern, zu einem Austausch über die geleistete Arbeit. Die ersten Helfer aus dem Münsterland waren bereits am Freitag nach der Flut mit Traktoren, Hängern und Radladern im Katastrophengebiet angekommen und sind seitdem in unterschiedlicher Besetzung geblieben.
Nach einem ersten Kontakt zwischen dem Landwirt und Initiator Michael Jünck und Guido Will vom Gebäudemanagement der Stadt, entstand in den vergangenen Wochen eine vertrauensvolle und hoch effektive Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung. Das Team-Münsterland organisierte sich hierzu in zwei Gruppen. Die „Maschinengruppe“ holte seit Beginn die Müllberge von den Straßen der Stadt und koordiniert lokale Zwischenlager. Hierbei wurde der Gimmiger Landwirt Pascal Delord aufgrund seiner Ortskenntnis kurzerhand zum lokalen Koordinator für die Münsterländer, die im Gegenzug die Arbeit auf seinem Hof unterstützen. Auch sieben Wochen nach der Flut sind immer noch ein Duzend Maschinen im Einsatz, für die auch mit Unterstützung der Stadtverwaltung seit einigen Wochen eine Kostenübernahme sichergestellt wurde. Die Fahrer arbeiten dankenswerterweise weiterhin ehrenamtlich.
Eine „Manpower Gruppe“ koordinierte in Absprache mit den Gebäudemanagern freiwillige Helfer für Arbeiten in Schulen und anderen städtischen Liegenschaften. So halfen beispielsweise allein an einem Wochenende gleichzeitig 80 Helfer aus dem Münsterland, die 1200 Quadratmeter Estrich aus der Erich-Kästner-Schule herausstemmten. Die Maschinengruppe fuhr den Bauschutt parallel ab, so dass am Ende eines jeden Tages wieder ein Teilerfolg gefeiert werden konnte. Herbert Wiemer, zuständiger Abteilungsleiter der Stadt ist sich sicher: „Das Team Münsterland und die vielen anderen freiwilligen und institutionellen Helfer waren ein wesentlicher Baustein zur erfolgreichen Wiederinbetriebnahme der Schulen zum neuen Schuljahr“. Dabei hob er auch die ebenfalls professionelle Koordination von Einzelhelfern durch den Helfer-Shuttle in Ringen hervor, denn auch von dort wurden viele Helfer angefordert. „Wir haben diese Helfer prioritär in Schulen und Kindertagesstätten eingesetzt, um Kindern und Eltern nach den Ferien eine Unterrichts- und Betreuungsmöglichkeit in gewohnter Umgebung zur Verfügung zu stellen,“ ergänzt Herbert Wiemer.
Bürgermeister Guido Orthen dankte den Anwesenden stellvertretend für alle Helfer aus dem Münsterland für ihren unermüdlichen Einsatz. „Wir brauchen Menschen, die selbständig denken und mutig handeln, zeitgleich aber auch die Kooperation mit der Verwaltung suchen. Es geht nur miteinander, wenn wir vorankommen wollen.“
Die Würdigung der Zusammenarbeit mit dem Team Münsterland soll den Einsatz und die Leistung der offiziellen Einsatzkräfte wie Feuerwehren und THW keinesfalls schmälern. Jede Organisation hat einen wichtigen Beitrag zum Gesamtresultat geleistet und leistet ihn immer noch täglich. Gerade in der Anfangsphase dieser Katastrophe war der direkte Zugriff auf die Hilfe des Teams-Münsterland „unter dem Radar“ ein Segen und Hoffnungsschimmer für die Mitarbeiter der Stadt, die sich um die Sicherung von insgesamt 80 betroffenen städtischen Gebäuden kümmern mussten.