Windkraft: Wirklich gut für Klimaschutz?

Die Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler setzt auf Klimaschutz und Energiewende und fördert daher die Unabhängigkeit von globalen Krisen und Konflikten. Mit der Errichtung von bis zu sechs Windenergieanlagen im Forst bei Ramersbach, kann die Stadt nicht nur einen Beitrag gegen den Klimawandel leisten, sondern sorgt auch langfristig für Versorgungssicherheit und eine lokale Wertschöpfung.

Der Wald dient auch als CO2-Speicher, in dem Treibhausgase gebunden werden. Wie wirkt sich dies dann bei Rodung und Errichtung von Windenergieanlagen aus? Hierzu ein kurzer Vergleich: Ein Hektar Mischwald speichert ca. 6 Tonnen CO2 pro Jahr – Fichten speichern dabei deutlich weniger Treibhausgase als Laubbäume wie Buchen oder Eichen. Die Speicherkapazität des Waldes, welcher für Windenergieanlagen dauerhaft gerodet werden müsste, liegt bei höchstens 2,76 t CO2 pro Jahr. Voraussichtlich ist die Speicherkapazität deutlich geringer, da in Bad Neuenahr-Ahrweiler viele bereits kahle Flächen im Forst verwendet werden, sodass hier auch derzeit keine CO2-Speicherung stattfindet. Demgegenüber stehen durchschnittlich 37.500 Tonnen CO2-Emissionen pro Jahr, welche durch die klimafreundliche Stromproduktion durch Windkraft im Vergleich zum deutschen Strommix eingespart werden könnte.

Beim Klimaschutz zählt jede und jeder Einzelne. Aber dennoch sind solche großen Maßnahmen mit entsprechendem Einsparpotenzial nötig, um den Klimaschutz in Bad Neuenahr-Ahrweiler voranzutreiben. Die Verantwortung zur Erreichung der Klimaziele von Bund und Land kann nicht nur auf die einzelnen Bürgerinnen und Bürger verteilt werden. Durch die Verpachtung der für die Windenergienanlagen erforderlichen Flächen, leistet die Stadt ebendiesen Beitrag zum Klimaschutz und nimmt sich an vielen anderen klimafreundlichen Kommunen und Städten ein Beispiel: So konnte beispielsweise der Rhein-Hunsrück-Kreis durch den Ausbau der Windenergie nicht nur CO2-Neutralität erreichen, auch die kommunale Verschuldung ist Dank der Pachteinnahmen und der Einnahmen aus der kommunalen Beteiligung mittlerweile die geringste in Rheinland-Pfalz. Diese Einnahmen wiederrum bringen viele weitere Klimaschutzmaßnahmen voran, wie den Ausbau der Wärmenetze, effiziente Kläranlagen oder auch touristische Attraktionen, die Umweltbildung und Ausflugsziel vereinen, wie die Geierlay-Hängebrücke inmitten von Windparks.

Hintergrundinfos:
Wird im Durchschnitt 0,46 ha Wald pro Windenergieanlage dauerhaft gerodet, würde bei dem Bau von sechs Windenergieanlagen im Durchschnitt 2,76 t pro Jahr als CO2-Speicher verloren gehen. Eine Windenergieanlage mit 6 MW Nennleistung im Binnenland erzeugt mehr als 15 Mio. kWh pro Jahr. Im Vergleich zum derzeitigen deutschen Strommix werden durch die Verwendung grüner Energie somit mindestens 6.250 t CO2-Emissonen.