· Nicht mehr vorhandene Gedenksteine werden ersetzt
· Stolpersteine erinnern an die Deportationen vor 80 Jahren
Die verheerende Flut im Juli 2021 machte auch vor den Stolpersteinen nicht halt. Von den 72 Gedenksteinen im Stadtgebiet, die die Erinnerung an das jüdische Leben und die Judenverfolgung wachhalten, gingen im Zusammenhang mit der Flutkatastrophe 14 verloren. Bei einem weiteren Stein ist das Schriftfeld fast vollständig zerstört. Diese verlorenen Steine sollen in Zukunft wieder ersetzt werden. Die Mehrheit der Stolpersteine hat den Wassermassen der Ahr und den anschließenden Aufräumarbeiten aber getrotzt. Teilweise sind die Messing-Oberflächen der Stolpersteine verkratzt, aber noch gut lesbar.
Im Zuge der anstehenden Straßenbauarbeiten werden weitere der noch vorhandenen Steine entfernt. „Sie werden bei der Stadtverwaltung gelagert, gesäubert und später wieder an ihrem ursprünglichen Platz eingelassen“, erläutert Heike Wernz-Kaiser, bei der Stadt zuständig für die Kulturarbeit.
Das Projekt „Stolpersteine“ war Anfang der 1990er Jahre von dem Kölner Künstler Gunter Demnig ins Leben gerufen worden. Die Stolpersteine sind Teil des internationalen Gedenkens an die Vertreibung und Ermordung der Juden und anderweitig Verfolgter im Nationalsozialismus. Sie geben auf einfachste Weise den jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern, die 1942 aus ihrer Heimat in die Vernichtungslager deportiert und dort ermordet worden sind, ein Stück persönlicher Identität zurück. Auch in Bad Neuenahr-Ahrweiler sind die Stolpersteine daher ein wichtiges Zeugnis der Erinnerungsarbeit der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler.