Mit Beschluss aus der Stadtratssitzung vom 17. Juli steht dem Bau der ersten festen Brücken nach der Flutkatastrophe nichts mehr im Weg. Die Stadtratsmitglieder einigten sich auf Entwürfe für die Bachemer Brücke sowie die Landgrafenbrücke. Auch bei der Heppinger Brücke geht es voran.
Landgrafenbrücke
Den bevorzugten Entwurf für die Landgrafenbrücke im Stadtteil Bad Neuenahr hat das Planungsbüro Emch+Berger GmbH angefertigt. Bereits im Rahmen der Vorplanung einigten sich die städtischen Gremien auf eine 3-Feld-Stahlverbundbrücke, die neben zwei Fahrspuren für motorisierten Verkehr auch beidseitig Radfahrstreifen und separate Gehwege vorsieht. Die abgerundeten Brückenpfeiler aus Stahlbeton sollen parallel zur Ahr verlaufen, wobei die Pfeilerfundamente vollständig unter der Gewässersohle angeordnet werden. Alle Pfeiler und Widerlager werden derart konstruiert, dass sie dauerhaft vor Unterspülung geschützt sind. Optisch ergibt sich eine bogenförmige Untersicht. Das Beleuchtungskonzept für die Brücke steht noch aus, derzeit sind jedoch acht Leuchten (vier pro Seite) mit einer Leuchtkörperhöhe von bis zu sechs Metern angedacht, die beidseitig in die Geländerflucht integriert werden sollen. Als Gestaltungselemente sollen in jedem dritten Geländerfeld elliptische Ornamente angeordnet werden. Die Baukosten liegen nach Kostenberechnung bei ca. 4.68 Mio. Euro (inklusive Straßen-, Gewässer- und Leitungsbau).
Bachemer Brücke
Auch die Bachemer Brücke hat das Ingenieurbüro PlannIng Plus zusammen mit dem Büro Terporten als 3-Feld-Stahlverbundbrücke konzipiert. Ihre Machart aus robustem, wetterfesten Stahl und Stahlbeton soll mit einer Verblendung der Widerlager aus Grauwacke in ahrtypischer Ausprägung kombiniert werden. Die Pfeiler aus Sichtbeton werden strömungsgünstig ausgerichtet. Neben Fahrspuren für PKW und Schwerlast sind auch bei der Bachemer Brücke Gehwege und Radfahrstreifen geplant. Gestalterisch soll als Variante für die Geländer-Gestaltung eine abstrakte Weinrebenoptik in acht Feldern erfolgen. Auch eine eingefasste Jahreszahl aus Stahl soll in das fertige Bauwerk integriert werden. Die Baukosten liegen nach Kostenberechnung bei ca. 5,86 Mio. Euro (inkl. Straßen-, Gewässer- und Leitungsbau).
Für beide Brücken ist die Aufbau- und Entwicklungsgesellschaft (AuEG) nun mit der Umsetzung der Ausführungsplanung betraut. Das Vergabeverfahren kann nach der Förderzusage beginnen. Die Baumaßnahmen für beide Brücken sollen voraussichtlich im Frühjahr 2024 starten und im Sommer 2025 abgeschlossen werden.
Heppinger Brücke
Auch die Planungen für die Heppinger Brücke gehen voran: Das Planungsbüro Schlaich-Bergermann&Partner hat in den städtischen Gremien zuletzt verschiedene Vorentwürfe für den Neubau vorgestellt. Bei der Trassenführung betrachtet die Stadt eine kombinierte Straßenbrücke als Vorzugsvariante, bei welcher der Radverkehr des Ahrtalradweges mit einem eigenen Radweg auf der Brücke und auf der nördlichen Seite geführt wird. Der Fußgängerverkehr erhält einen eigenen Fußweg. So wird allen Mobilitätsformen größtmögliche Sicherheit geboten. Im Hinblick auf die Tragkonstruktion bevorzugt die Stadt eine leichte Stahlverbundbauweise, die sich mit filigraner Konstruktion gut in die Landschaft einfügt.
Im nächsten Schritt werden Gestaltungsvorschläge für diese Brücke in den Ortsbeiräten Heimersheim und Heppingen vorgestellt. Eine Beratung der Entwurfsplanung im Stadtrat ist dann nach den Sommerferien geplant.