Die Versiegelungsdichte und damit der Wegfall ökologisch wertvoller Flächen nimmt auch in Bad Neuenahr-Ahrweiler zu. Versiegelter Boden ist luft- und wasserdicht abgedeckt, sodass dort Regenwasser nicht versickern kann. Bei Starkregenereignissen kommt es daher leicht zu einer Überlastung der Kanalisation. Es drohen Überschwemmungen auf Straßen, Gehwegen und in Gebäuden, zudem steigt die Temperatur in stark versiegelten Bereichen spürbar an.
Um dieser Entwicklung entgegenzusteuern, sollte auch beim privaten Wiederaufbau darauf geachtet werden, die Neuversiegelung möglichst gering zu halten oder nach Möglichkeit sogar Flächen zu entsiegeln, so dass der Boden für Wasser und Sauerstoff wieder durchlässig und für Mikroorganismen bewohnbar wird. Von der daraus resultierenden Bodenfilterung profitieren auch Grundwasserspiegel und -qualität.
Wo die Versiegelung nicht zu vermeiden ist, sollte auf angemessene Versickerungsmöglichkeiten geachtet werden. Um den Regenabfluss zu gewährleisten, bieten sich bei Wegen, Hofflächen oder Zufahrten Rasengittersteine oder -fugenpflaster an. Terrassen bleiben durch einen imprägnierten Holzbelag mit versickerungsfähigem Unterbau wasserdurchlässig. Anstelle von Schotter oder Steingärten, die zusätzlich auch die Biodiversität negativ beeinflussen, sollten bepflanzte Grünflächen angelegt werden. Zudem ist beispielsweise eine Dachbegrünung auf Häusern und Garagen denkbar, die Schadstoffe bindet, das Mikroklima verbessert und als Retentionsfläche auch zum Hochwasserschutz beiträgt.
Bei Fragen zum Thema Flächenversiegelung im privaten Wiederaufbau hilft Ferdinand Koch bei der Stadtverwaltung Bad Neuenahr-Ahrweiler unter Tel. 02641/87-167 gerne weiter.