Mehr Raum für Bewegung: Stadt treibt Wiederaufbau der Sportanlagen voran

Die städtischen Gremien haben sich in den vergangenen Wochen auch intensiv mit dem Wiederaufbau der Sportstätten-Infrastruktur beschäftigt und einige wichtige Weichen gestellt. „Gut anderthalb Jahre nach der Zerstörung durch die Flut können wir hier nun etwas positiver in die Zukunft blicken“, so der Erste Beigeordnete Peter Diewald. Das sportliche Leben in Bad Neuenahr-Ahrweiler bekomme in diesem Frühjahr wieder mehr Raum.

Mittelpunktsportanlage Apollinarisstadion

Mit dem Mittelplatz des Apollinarisstadions in Bad Neuenahr wird in wenigen Wochen auch die erste Außen-Sportstätte fertig sein und neben dem nicht betroffenen Sportplatz in Heimersheim wieder zur Verfügung stehen. Das konkrete Datum ist von der Entwicklung der Witterung abhängig. Dank des multifunktionellen Kunstrasenbelags kann der Platz sowohl für Fußball- als auch für Hockeyspiele genutzt werden. Der Ahrweiler BC e.V. (ABC) stellt zwei fest installierte Mannschafts- und Trainerbänke zur Verfügung.

Für den Wiederaufbau des Sportplatzes und weiterer Anlagen auf dem Hauptplatz des Stadions beginnt nun die Ausschreibungsphase. Derzeit befinden sich auf dem Westplatz noch Notunterkünfte in Form von Wohncontainern. Hier soll in den nächsten Monaten Klarheit über den weiteren Bedarf bestehen. Den Wiederaufbau der zum Stadion gehörenden Gebäude koordiniert die städtische Aufbau- und Entwicklungsgesellschaft. Der ABC wird sich als Projektträger gemeinsam mit dem TUS Ahrweiler um die Errichtung einer Flutlichtanlage für den Hauptplatz sowie um die Erweiterung der Umkleide- und Sanitäranlagen kümmern. Die Finanzierung beider Maßnahmen ist nicht aus dem Wiederaufbaufonds, sondern über die reguläre Sportstättenförderung und den ABC vorgesehen. Bis zum Sommer richtet die Stadt mit Unterstützung des Sportbunds Rheinland eine Übergangslösung mit Containern auf der Parkplatzfläche ein.

Sowohl für den Sportplatz Bachem als auch für das Apollinarisstadion gelten aufgrund der Lage im vorläufig festgelegten Überschwemmungsgebiet besondere wasserrechtliche Bedingungen. Hier gab es bereits positive Abstimmungen mit der als obere Wasserbehörde zuständigen Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord.

Sportplatz Bachem

Der Sportplatz Bachem soll als zentrale Sportanlage für die westlichen Stadtteile wiederaufgebaut werden, möglichst als Kunstrasenplatz mit Flutlichtanlage. Sportplatz und Laufbahn sowie eine Sprunggrube sind im Rahmen des ersten Bauabschnitts geplant. Die Verwaltung hofft, hier weitestgehend auf Mittel aus dem Wiederaufbaufonds zurückgreifen zu können. Aufgrund der insgesamt zu erwartenden Schallimmissionen können die Skateanlage und das Multifunktionsspielfeld allerdings nicht am gleichen Standort wiederaufgebaut werden und sollen daher im Rahmen eines zweiten Bauabschnitts zurückgebaut werden. Als Alternative sollen der geplante neue Skate-Park in Bad Neuenahr sowie das in Ahrweiler am ehemaligen Ahrstadion geplante Multifunktionsspielfeld (s.u.) dienen.

Sportplatz Walporzheim

Der im besonderen Gefahrenbereich liegende Sportplatz Walporzheim kann nicht wiederaufgebaut werden. Hier soll stattdessen in Absprache mit der Oberen Wasserbehörde bei der Struktur- und Genehmigungsdirektion ein Rasen-Jugendspielfeld von netto 60 mal 40 Metern entstehen. Auch angedacht sind eine hochwasserangepasste Ballfang-Zaunanlage und eine LED-Beleuchtung. Die Maßnahme soll die städtische Aufbau- und Entwicklungsgesellschaft im Rahmen der Wiederherstellung und Gestaltung des gesamten Quartiers umsetzen.

Ahrstadion Ahrweiler

Die Aufbau- und Entwicklungsgesellschaft wird im Rahmen der Quartierentwicklung auch den Bereich südlich der Ahr in Ahrweiler planen und umsetzten. Hier sollen neben dem neuen Standort der Feuerwehr Ahrweiler auch Flächen für Sport und Spiel entstehen. Zur Deckung der sportlichen Bedarfe für den Schul- und Vereinssport soll hier ebenfalls ein hochwasserangepasstes netto 60 mal 40 Meter großes Jugendspielfeld, wenn möglich als Kunstrasenplatz, mit LED-Beleuchtung und Ballfangzaunanlage entstehen. Vorgesehen sind zudem ein Funktionsgebäude mit Umkleiden und Duschen, eine Ballfanganlage, eine Weitsprunggrube sowie eine Laufbahn für den Schulsport.

Schul-Sporthallen und Vereine

Nach der bereits wieder nutzbaren Sporthalle der Aloisius-Grundschule Ahrweiler werden zeitnah auch die Grundschule Bad Neuenahr und mit ihr die Vereine und Sportgruppen die dortige Sporthalle wieder nutzen können. Am Schulzentrum Bachem entsteht zudem derzeit eine temporäre 3-Feld-Sporthalle für die Schul- und Vereinsnutzung. Die Aufbau- und Entwicklungsgesellschaft rechnet damit, dass diese Halle noch im ersten Halbjahr 2023 fertiggestellt und genutzt werden kann. Um den reibungslosen Übergang zu sichern, finanziert der Verein AHRche e.V. die Verlängerung des Sportzeltes im Kurpark bis zum 30. Juni.

Koordinierte Belegungsplanung und gesamtstädtische Nutzung

Um für die Sportvereine im Stadtgebiet einen ausreichenden Trainings- und Spielbetrieb darstellen zu können, ist eine koordinierte Belegungsplanung und ein Miteinander der Vereine notwendig. Aufgrund des noch im Vergleich zur Situation vor der Flut deutlich geringeren Angebotes wird insbesondere bei den Sportplätzen weiterhin eine vereins- und stadtteilübergreifende Belegung erforderlich. Mit jeder Sportstätte, die wiederaufgebaut und zur Verfügung gestellt werden kann, hofft die Stadt aber, dass sich die Situation entspannt und bestehende Bedarfe gedeckt werden können.

Tennisplätze

Die durch den Hockey- und Tennisclub Bad Neuenahr 1920 e.V. (HTC) genutzten Tennisplätze im Lenné- und im Kaiser-Wilhelm-Park in Bad Neuenahr sollen wiederaufgebaut werden. Dabei werden in einem ersten Schritt die sechs Plätze im Kaiser-Wilhelm-Park neu errichtet. Die Baumaßnahmen haben bereits begonnen und sollen bis zum dritten Quartal 2023 fertiggestellt werden. Die Planung und Umsetzung hat auch hier die Aufbau- und Entwicklungsgesellschaft im Auftrag der Stadt übernommen.

Die Flut hatte nicht nur die Oberflächenbeläge, die Netzbespannung, Umzäunungen und sonstige Ausrüstung zerstört, sondern auch die Wasser- und Stromzuleitungen sowie die Entwässerungseinrichtungen in Mitleidenschaft gezogen. Der ehemalige Erdwall, der die Anlage umgab, wird abgetragen, um mehr Retentionsfläche für künftige Hochwasserereignisse zu schaffen. Das Oberflächenwasser wird über ein dezentrales Versickerungssystem abgeleitet.

Das Clubheim wird durch den HTC selbst saniert. Die weiteren, im Lenné-Park gelegenen ehemaligen Tennisplätze sollen im Rahmen des Wiederaufbaus der Parkanlage neu errichtet werden.