Am vergangenen Freitag besuchten Bürgermeister Guido Orthen und der Erste Beigeordnete Peter Diewald die Sporthalle der Grundschule Bad Neuenahr, um sie nach der flutbedingten Beschädigung und aufwendigen Sanierung an Schulleiterin Ursula Bell, stellvertretend für alle Schülerinnen und Schüler sowie Vereinsmitglieder zu übergeben. Nachdem ein Eiswagen und ein Überraschungsbesuch von Ahrvin den Kindern den Vormittag versüßt hatten, nutzten Guido Orthen und Peter Diewald die Gelegenheit zu einem Rundgang. „Die Grundschulsporthalle Bad Neuenahr ist ein wunderbares Beispiel für die große Solidarität und den Zusammenhalt, den wir nach der Flut erfahren haben und noch immer erfahren dürfen. Unser Dank gilt daher heute allen, die uns bei diesem großen Projekt in unterschiedlichster Weise unterstützt haben!“, betonte Orthen.
Auf insgesamt 1.500 Quadratmetern waren Erd- und Untergeschoss bei der Flut beschädigt worden, darunter auch Umkleiden, Sanitäranlagen, Sportgeräte und Technik. Die Aufräumarbeiten begannen etwas zeitversetzt zur ebenfalls stark betroffenen Grundschule. Diese war in den nicht betroffenen Bereichen durch den Einsatz des Architekturbüros von Fritz Vennemann, der der Stadt nach der Flut seine Hilfe angeboten hatte, innerhalb von fünf Wochen bereits wieder provisorisch nutzbar. An den Aufräumarbeiten waren täglich teils mehrere Hundert helfende Hände beteiligt, darunter Privatpersonen und das Kollegium aber auch Einsatzkräfte und umliegende Kommunen.
Die Entscheidung zum Wiederaufbau der Sporthallen stand nach statischer Prüfung durch das Büro Jonas noch in 2021 fest; der Rückbau zog sich ins Folgejahr. Die Förderanträge erfolgten baubegleitend, nachdem erste Aufträge bereits im Frühjahr 2022 erteilt worden waren. Zwischenzeitlich ermöglichte der TV06 kleineren Sportgruppen die Nutzung seiner unbeschädigten Räumlichkeiten im oberen Bereich der Halle. Nach den Osterferien dieses Jahres stand den Schulkindern erstmals wieder ihre Halle zur Verfügung, die Vereinsnutzung folgte nach Pfingsten. Nachdem die Arbeiten an den Umkleiden im September abgeschlossen wurden, soll nun die Fertigstellung der Fassade und Grünflächen noch in diesem Jahr erfolgen. Zeitlich wie finanziell blieben die Arbeiten im vorgesehenen Rahmen; 2.9 Millionen Euro flossen aus dem Wiederaufbaufonds in das Projekt.
Das städtische Gebäudemanagement, Schulleiterin Ursula Bell und Architekt Fritz Vennemann mit Unterstützung durch das Büro TGA Fachplanungsbüro und TeamCon aus Rheinbach setzten beim Wiederaufbau auf moderne, freundliche Optik und ein resilientes Konzept. So sind Schule und Sporthalle an das lokale Fernwärmenetzwerk der Ahrtalwerke angebunden; die Beheizung erfolgt über Deckenstrahlplatten. Zudem wurde die Technik aus dem Keller in einen separaten Raum ins Erdgeschoss verlagert. Vorrichtungen für Notbeheizung und Stromnotversorgung wurden ebenso berücksichtigt wie zusätzliche Fluchtwege. Neben einem echten Schwingboden entsprechen auch Sportgeräte und Unterbringung dem neusten Standard.