„Verstecktes oder verloren geglaubtes Wissen wiederentdecken“

Die Städte Bad Neuenahr-Ahrweiler und Sinzig sind für das Projektjahr 2024 vom rheinland-pfälzischen Innenministerium zu Modellkommunen KuLaDig RLP ernannt worden. Hinter diesem Zauberwort verbirgt sich die Abkürzung für das vom Land geförderte Forschungs-, Modell- und Förderprojekt „Digitale Erfassung und Präsentation von Kulturlandschaften in Rheinland-Pfalz“. Heute (Donnerstag, 16. Mai 2024) fand mit einem Ortstermin der Startschuss für das Projekt statt, für das sich die beiden Kommunen zum Thema „Bäderwesen“ erfolgreich beworben hatten.

In erster Linie soll es darum gehen, die Bäderkultur im unteren Ahrtal, am unteren Mittelrhein und im Brohltal darzustellen. Der Blick richtet sich dabei auf die Mineral- und Heilquellen und die Entwicklung des Bäderwesens ab der Mitte des 19. Jahrhunderts. Ziel ist es, die künftigen Projektergebnisse künftig unter www.kuladig.de und anderen digitalen Begleitformaten abzubilden. KuLaDig (kurz für: Kultur. Landschaft. Digital.) ist eine Informationsdatenbank für Objekte des landschaftlichen kulturellen Erbes, die frei zugänglich ist und von der Öffentlichkeit mitgestaltet werden kann.

Peter Diewald, Erster Beigeordneter der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler, und Hans-Werner Adams, Erster Beigeordneter der Stadt Sinzig, begrüßten im Ratssaal der Kreisstadt gemeinsam das KuLaDig-Projektteam von der Uni Koblenz unter Leitung von Prof. Michael Klemm.

Bei diesem Treffen stand neben dem Kennenlernen der erste Informationsaustausch der beteiligten Akteure an. Neben den Medienwissenschaftlern der Uni Koblenz werden künftig auch Fachvertreter der Kommunen sowie Heimatforscher und Experten für die Geschichte des regionalen Bäderwesens eng zusammenarbeiten.

„KuLaDig ist ein Projekt, dass die Kooperation von Forschenden mit Bürgerinnen und Bürgern fördert,“ sagte Peter Diewald. „Dabei wird verstecktes oder verloren geglaubtes Wissen wiederentdeckt, mit neuem Wissen verknüpft und dieses medientechnisch aufbereitet der Öffentlichkeit bereitgestellt.“ Damit könne auch das historische Wissen, das die beiden Städte Sinzig und Bad Neuenahr-Ahrweiler auszeichnet, sichtbarer und erlebbarer gemacht werden.

Hans-Werner Adams ergänzte: „Das Bäderkultur-Teilprojekt ist für uns in Sinzig aktuell besonders interessant, da wir uns mitten im Wiederaufbauprozess des historischen Thermalbades in Bad Bodendorf befinden.“ Nach der enormen Zerstörung vor rund 2,5 Jahren gelte es, „das historische Wissen zu bewahren, um uns in den kommenden Jahren darauf besinnen zu können“.

Direkt im Anschluss ließen die Forschenden erste Taten folgen und machten sich auf zu einem Rundgang durch Bad Neuenahr und den Kurpark. Anschließend nahm das Projektteam noch Bad Bodendorf genauer in Augenschein und fuhr weiter nach Bacharach am Mittelrhein.