OKUJA-Team arbeitet trauma-sensibel

Um junge Menschen in allen Lebenslagen zukünftig noch sicherer und wissenschaftlich fundiert unterstützen zu können, hat Annette Gies von der Offenen Kinder- und Jugendarbeit (OKUJA) Anfang des Jahres eine Schulung im Bereich Trauma-Pädagogik an der Kolping-Akademie in Köln abgeschlossen. In der rund ein Jahr andauernden Fortbildung hat sie unter anderem Kenntnisse zu den wissenschaftlichen Grundlagen, der Neurologie hinter einer Traumatisierung und dessen Entstehung, aber auch weiterführenden Themen wie Impulskontrolle, Körperwahrnehmung und Resilienz-Training erworben und die abschließende Prüfung mit Bestnote abgelegt.

Nicht erst seit der Flutkatastrophe im Juli 2021 legt die OKUJA großen Wert darauf, allen Kindern und Jugendlichen auf Augenhöhe zu begegnen und individuell bestmögliche Unterstützung bieten zu können. Dazu gehört auch, Verhalten im Zusammenhang mit teils traumatischen Erfahrungen in der Vergangenheit besser verstehen und bewertungsfrei annehmen zu können. Wichtig sei, so Annette Gies, das Thema in den Alltag zu integrieren. Denn Erlebnisse, die ein Trauma auslösen, werden nicht verarbeitet und können auch nicht unterdrückt werden: Stresshormone verbleiben im Körper, was zur konstanten Überreizung des Nervensystems und bleibenden Auswirkungen auf Körper und Seele führen kann.

Im Fokus steht gerade bei fluttraumatisierten Kindern auch die Rückkehr zu einer gesunden Beziehung mit der Natur. Unterstützung erhält das Team dabei auch durch die über den AHRche e.V. angebundene Sporttherapeutin Anne Heise sowie Personen aus dem kunsttherapeutischen Bereich, die Bewegung (z.B. „Body-to-Brain“-Übungen) und künstlerische Selbstverwirklichung in das Programm der OKUJA integrieren. So erhalten jungen Mensche Hilfe zur Selbsthilfe und Hilfestellungen im Alltag. Zudem unterstützt das Team Kinder und Jugendliche auch dabei, sich ein helfendes Netzwerk aus Familie, Lehrenden und wo nötig auch medizinischem Fachpersonal aufzubauen.

Die Trauma-Arbeit verstehen Annette Gies und das OKUJA-Team auch als Teil des gesamten sich in der Stadt vollziehenden Wiederaufbaus – sozusagen ganzheitliche Unterstützung für Kinder und Jugendliche zum Wiederaufbau der eigenen mentalen Gesundheit.

Weitere Informationen und Kontakt unter https://www.bad-neuenahr-ahrweiler.de/okuja