Bis Juli 2021 war die Landgrafenbrücke, in dieser Form 2007 für den Verkehr freigeben, eine Stabbogenbrücke von 33 Metern Länge. Bei der Flutkatastrophe wurde sie mitsamt Radwegeunterführung vollständig zerstört. Die Widerlager der Brücke nördlich wie südlich sind nicht mehr nutzbar und müssen zurückgebaut werden, ebenso die überdeckten Bauwerksreste der Unterführung.
Die Planung des Ersatzneubaus des Planungsbüros Emch und Berger (Weimar) im Auftrag der Aufbau- und Entwicklungsgesellschaft Bad Neuenahr-Ahrweiler (AuEG) sieht ein dreifeldriges, integrales Bauwerk einer Stahl-Beton-Verbundbrücke von 49 Metern Länge vor. Die neue Brücke verlängert sich auf der Südseite der Ahr um etwa neun Meter, nördlich um rund sieben Meter. Durch die bogenförmige Untersicht der Überbauten wirkt die Brücke trotz dreier Felder harmonisch und leicht. Die lichte Weite des Bauwerks vergrößert sich somit von vorher rund 29,5 Metern auf nunmehr 45,9 Meter. So erhöhen sich der Abflussquerschnitt und damit die Hochwassersicherheit signifikant.
Die Nutzungsvorgaben der Stadtverwaltung entsprechen der Regelung vor der Flut mit zwei Fahrspuren für PKW- und Schwerlastverkehr. Die Straße ist beidseitig mit je einem Radfahrstreifen und einem Gehweg ausgebaut. An der Brückenbreite von 14,50 Metern vor der Flut wird festgehalten. Die Gesamtbaukosten von etwa 8,2 Millionen Euro werden mit Mitteln aus dem Wiederaufbaufonds abgedeckt.
Wichtig für die Bürgerinnen und Bürger ist, dass neben dem üblichen Baustellenverkehr und möglichen temporären Einschränkungen die durchgehende Befahrbarkeit des aktuell bestehenden Brückenprovisoriums so lange gewährleistet sein wird, bis die Baumaßnahme am Ersatzneubau abgeschlossen ist. Dauerhafte Sperrungen während der Bauphase sind nicht vorgesehen.