Im August 2024 ist die Grundsteinlegung zum Neubau der neuen Randbebauung im Kurpark Bad Neuenahr erfolgt. Bis 2026 entsteht am westlichen Rand der Parkanlage unter anderem ein großer Konzertsaal sowie das „Haus des Gastes“ mit Tourist-Information und Trinkhalle und die neue Stadtbibliothek. Über die Gestaltung der umliegenden Parkanlage „Kurpark“ entschied der Stadtrat am 7. Oktober.
Der vier Hektar große Kurpark, in dem über das ganze Jahr viele Veranstaltungen stattfinden, hat zentrale Bedeutung für das kulturelle, touristische und öffentliche Leben der Kreisstadt. Nach den massiven Beschädigungen durch die Flutkatastrophe im Juli 2021 wurde er zunächst provisorisch gesichert und zur Nutzbarkeit hergestellt. Mit der finalen Herstellung der Parkanlage hat die Stadt ihre Tochter, die ‚Ahrtal und Bad Neuenahr-Ahrweiler Marketing GmbH‘ (ABMG) beauftragt.
Inzwischen wurden Planungsleistungen vergeben und eine Vorplanung erarbeitet, sowie Förderanträge für Wiederaufbauleistungen im Bereich des Kurparks gestellt. Weil die finalen Entscheidungen zum Umgang mit der Erinnerungskultur und potentiellen Denkmälern noch nicht gefallen sind, schlägt die Verwaltung vor, den Bereich des Parks, in dem die ehemalige Maria-Hilf-Brücke nach der Flut zum Erliegen gekommen ist, in den Planungen zunächst auszusparen. Abgesehen von diesem Bereich orientiert sich die Planung grundsätzlich sowohl an der historischen Gestaltung des Parks vor der Flut als auch an den bereits gefassten Plänen für die einst geplante Landesgartenschau.
Die Gestaltung sieht großflächige und gepflegte Parkbereiche mit freien Sichtachsen und Aufenthaltsflächen für Sitz- und Liegemöglichkeiten vor. Im westlichen Bereich sind Rasen- und strukturgebende Pflanzflächen aus Wildblumen oder standortgerechten Stauden angedacht. Das bestehende Wegenetz wird aufgegriffen und optimiert, um alle Bereiche zu verknüpfen. Die großzügige Veranstaltungsfläche wird durch den Mühlenteich natürlich abgegrenzt. So soll die harmonische Gestaltung Ästhetik und Funktionalität verbinden. Zu den Ausstattungshighlights im Kurpark zählen ein Heilkräutergarten zum Erleben, eine idyllische Sitzstufenanlage am Ufer, eine attraktive Sitzstufenanlage am Mühlenteich, ein zentraler Springbrunnen, sowie ein harmonisch gestalteter Brunnengarten rund um den Großen Sprudel mit Kneipp-Becken und barrierefreiem Armtauchbecken. Der neu gestaltete Kurpark soll ein Ort mit hoher Anziehungskraft für Einheimische und Gäste werden, der zu Bewegung, Begegnung und Aufenthalt im Grünen einlädt.
Besondere Berücksichtigung findet bei der Herstellung der Parkanlagen der Hochwasserschutz, da die Parkfläche auch als innerstädtischer Retentionsraum bei zukünftigen Hochwasserereignissen eingeplant wird. Da die Wiederherstellung der Uferbereiche der Ahr in die Zuständigkeit der Aufbau- und Entwicklungsgesellschaft (AuEG) als Planer der Gewässerwiederherstellung fallen, findet eine intensive Abstimmung zwischen den städtischen Tochtergesellschaften statt, um ein einheitliches, gemeinsames Ergebnis zu erzielen. Durch eine etwa 20 bis 80 Zentimeter hohe Hochwasserschutzmauer wird die Wohnbebauung im Bereich der Oberstraße geschützt.
Neben dem Hochwasserschutz wird auch das kürzlich verabschiedete Klimaanpassungskonzept Anwendung im neuen Kurpark finden, zum Beispiel durch die Naturierung des Mühlenteichs an verschiedenen Stellen als mäandernder Bachlauf, den Heilkräutergarten, standortgerechte Baumneupflanzungen und die Integration von mobilen Grün-Oasen für Abkühlung und Artenvielfalt. Eine barrierearme Nutzung der gesamten Anlage soll unter anderem durch passende Oberflächenbeschaffenheit, Drehtore mit Gittertür und einen niedrigen Einstieg mit Rampe in das Kneippbecken gewährleistet werden.