Städtische Trinkwasserversorgung wird abgesichert

Bei der Flutkatastrophe im Juli 2021 wurde auch die städtische Trinkwasser-Infrastruktur stark beschädigt. Das betrifft auch das Wasserwerk „Walporzheimer Straße“, das ein wichtiger Bestandteil der über fünfzig prozentigen Eigenwasserversorgung in der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler darstellt. Der Stadtrat ermächtigte in seiner Sitzung am 16. September die Werkleitung des städtischen Wasserwerks zur Auftragsvergabe der Ingenieurleistungen an die Björnsen Beratende Ingenieure GmbH (Koblenz) und der Bauleistungen an die Klaus Rick GmbH & Co. KG (Burgbrohl). Zudem wird ein Vergabeverfahren für die technische Ausrüstung für die Elektro- und Steuerungstechnik eingeleitet.

Das Wasserwerk „Walporzheimer Straße“ verfügt über mehrere Brunnen. Während der Flut wurden die Brunnen 2 und 3 des Wasserwerks sowie das Betriebsgebäude mit der Aufbereitungstechnik überflutet und eingestaut, wodurch ein Totalschaden entstand. Das Gelände um das Wasserwerk und damit die Einstiegsschächte der unterirdischen Brunnenstube des Brunnens 2 wurde etwa 1,2 Meter, das Belüftungsrohr des Brunnens 3 rund 60 Zentimeter eingestaut. Sowohl das Brunnenabschlussbauwerk des Brunnens 2 als auch der eigentliche Brunnen waren überflutet.

Der Brunnen 3 war bei seiner Einbindung in die städtische Trinkwasserförderung des Wasserwerks „Walporzheimer Straße“ im Jahr 2018 bereits mit einem oberirdischen Bauwerk (Brunnenstube) ausgerüstet worden. Aufgrund der Dichtheit der Zugangstür und der Gebäudekonstruktion wurden dieses Bauwerk und der Brunnenkopf nicht geflutet; nur geringe Wassermengen drangen bei der Flut im Juli 2021 in das Bauwerk ein. Aufgrund der zentralen Bedeutung des Wasserwerks „Walporzheimer Straße“ für die Eigengewinnung zur Trinkwasserversorgung im Stadtgebiet, soll nun auch die unterirdische Brunnenstube des Brunnens 2 durch eine hochwassersichere, oberirdische Brunnenstube ersetzt werden. Dabei werden die technischen Einrichtungen, darunter Rohrleitungen, Kabel, Sperrrohr, Brunnenkopf und -steigleitung, bis über die Geländeoberkante verlängert. Darüber wird, vergleichbar mit der Brunnenstube des Brunnens 3, ein hochwassersicheres Gebäude errichtet.

Die Maßnahme ist zu 100 Prozent über den Wiederaufbaufonds förderfähig. Ein Förderbescheid des Ministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität Rheinland-Pfalz liegt dem Wasserwerk bereits vor.