Bei Schnee, Regen und Hochwasser im Dauereinsatz

Bevor Schnee, Eis und Regen auftreten ist eine vernünftige Vorarbeit das A und O. Und wenn dann noch die Ahrpegel steigen, gilt es zügig und umsichtig zu handeln. Diese Szenarien traten in der vergangenen Woche parallel auf und sorgten beim Betriebshof der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler für einen Dauereinsatz. „Gut, dass die Bereitschaftspläne fertig, die Winterfahrzeuge gecheckt und die Salzlager gefüllt waren“, sagte dazu Betriebshofleiter Ottmar Steinborn.

Schon seit Mittwoch letzter Woche kam es beim städtischen Betriebshof ob der sich abzeichnenden nasskalten Wettersituation zu ersten Vorkehrungen. Noch am selben Tag rückten Fahrzeuge vom Standort am Dahlienweg aus morgens um 4 Uhr und abends zwischen 18 und 22 Uhr zu den ersten Streueinsätzen aus. Zudem war zwischen 7 und 14 Uhr die Handstreukolonne mit 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Stadtgebiet unterwegs. Sie sind es, die bei frostigen Witterungsbedingungen „raus müssen“, um auf den öffentlichen Flächen für rutschfreie Bedingungen zu sorgen. Doch damit nicht genug: Laut Alarmplan kamen kurz nach Mittag auch die Vorbereitungen für ein mögliches Hochwasser in Gang.

Barrieren gegen Hochwasser aufgebaut

Somit bestand schon am Donnerstag ab 3 Uhr die Hochwasser-Rufbereitschaft. Am frühen Nachmittag begann für die meisten Damen und Herren am Betriebshof dann der Schichtdienst, der schließlich bis Freitagmorgen um 7 Uhr andauern sollte. Allein acht Kolleginnen und Kollegen waren tagsüber mit dem Befüllen von Sandsäcken beschäftigt. Doch die meisten Betriebshofhände bauten an gefährdeten Bereichen der Ahr Barrieren auf. Sie bauten an mehreren Stellen im Stadtgebiet Betonklötze mit Folien und teilweise auch Sandsäcken auf. So beispielsweise am Vehner Weg in Heimersheim oder an der Ahrallee in Ahrweiler. Auch die Aufwallung an der Böschung an der Ahruferstraße in Walporzheim mussten sie herstellen und die Sandsackcontainer im Stadtgebiet verteilen.

„Darüber hinaus ist bei solchen Gefährdungslagen die Kontrolle von technischen Hochwassereinrichtungen besonders wichtig“, weiß Ottmar Steinborn. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hatten aber nicht nur die Regenrückhaltebecken und Treibgutrechen im Blick, sondern mussten an diesem Tag auch mehrfach Treibgut abbaggern. Als Fahrzeuge dienten neben einem Ladekran, einem Radbagger, einem Radlader auch zwei Abrollfahrzeuge.

Im Rahmen des Hochwasserschutzes sind vorsorglich auch verschiedene Straßen und Wege gesperrt worden. Auch hier war der städtische Betriebshof aktiv, so etwa beim Ahrradweg bzw. Fußweg in den Bereichen Walporzheim (Herrestorffstraße) und ab der Landgrafenbrücke bis Heppinger Brücke und Lohrsdorfer Auen. Dies geschah auch am Herder Weg, im Kaiser-Wilhelm-Park sowie bei der provisorischen Fußgängerbrücke Bachem, die aus Sicherheitsgründen gesperrt wurde. Bei all diesen Maßnahmen hatten die Feuerwehr, das Ordnungsamt und die Stadt die Pegelentwicklung und das Wetter engmaschig im Blick gehabt.

Rund 110 Tonnen Salz und 2 Tonnen Splitt verteilt

Neben der Hochwasservorsorge stand für den Betriebshof ab Donnerstag weiterhin der Winterdienst auf dem Programm. So waren alleine am Donnerstag tagsüber 27 fleißige Kräfte in Handstreukolonnen tatkräftig im Einsatz, und am frühen Abend nochmals 14 weitere. Kurz zum Materialverbrauch: Von Mittwoch bis Freitag wurden maschinell und personell insgesamt 110 Tonnen Salz und rund 2 Tonnen Splitt im Stadtgebiet verteilt.

Doch nicht nur die Stadt, auch deren Bürger müssen im Falle des „Schnee-Falles“ aktiv werden. Daher erinnert die Stadtverwaltung die Eigentümer von Grundstücken an die, den Straßenanliegern obliegende Straßenreinigungspflicht. Hierzu zählen insbesondere die Pflichten zur Schneeräumung und Glättebeseitigung auf Fahrbahnen und Gehwegen in der Zeit von 7 bis 20 Uhr.