Archivgeschichte

Auf Geheiß des preussischen Landrates erstellte der Ahrweiler Bürgermeister Zinnen im Jahr 1833 ein erstes Verzeichnis der wichtigsten 25 Urkunden der alten Stadt. Der Ahrweiler Lehrer A. J. Weidenbach ordnete die vorhandenen Bestände im "Stadt-Archiv zu Ahrweiler" bis 1840 sachthematisch in einem umfangreichen Repertorium, das bis heute grundlegend blieb. Aus dem Nachlass des Leiters der Ahrweiler Bürgerschule Dr. Peter Joerres gelangten im Jahr 1915 weitere Urkunden und Akten in den Besitz der Stadt.Der Koblenzer Archivar Johannes Krudewig verzeichnete danach die Bestände neu. Auch nach dem 2. Weltkrieg konnte das Stadtarchiv nur ehrenamtlich betreut werden. Im Auftrag der Stadt wurden das alte Archiv der Stadt 1963 bis 1965 im Landeshauptarchiv Koblenz durch Theresia Zimmer erneut verzeichnet und sicherungsverfilmt. Danach gelangten die Unterlagen in den Keller der Stadtverwaltung Bad Neuenahr-Ahrweiler.

Am 28. Januar 1991 beschloss der Stadtrat die Errichtung eines eigenen Stadtarchivs; am 17. Juli 2003 wurde durch Vertrag mit dem Landkreis ein Archivverbund gegründet. Das Stadtarchiv betreut auch die archivische Überlieferung der ehemals selbständigen Stadt Bad Neuenahr und der 1969 angeschlossenen Gemeinden Gimmigen, Heimersheim, Kirchdaun und Lohrsdorf. Nach dem Umzug in das neue Archiv im historischen Blankartshof am 1. Juni 2005 stehen Verzeichnung und archivtechnische Bearbeitung im Mittelpunkt der Tätigkeit. Circa ein Drittel des Bestandes ist bisher unerschlossen, insbesondere das Schriftgut der französischen und preussischen Zeit der Stadt. Darüber hinaus sind große Teile der bisherigen Verzeichnung überarbeitungsbedürftig. Laufend erfolgen auch weitere Übernahmen aus den einzelnen Abteilungen der Stadtverwaltung, sowie die Übernahme oder der Ankauf privater Nachlässe, lokalgeschichtlich interessanter Dokumente und Fotosammlungen.

Geschichte des Blankartshofs

Der heutige Blankartshof wurde im Jahre 1680 als zweigeschossiger schlichter Barockbau der Ahrweiler Familie Blankart errichtet. An dessen Stelle hatte 1256 der Ritter von Fischenich einen ersten Adelshof gebaut. Seit dem 14. Jahrhundert befand sich das Areal im Besitz der Ritter Blankart von Ahrweiler. Es war Herrschaftssitz einer der bedeutendsten Ahrweiler Adelsfamilien, die nicht nur Schöffen, Bürgermeister und Vögte der Stadt Ahrweiler stellten, sondern auch über weitreichende Verbindungen in den Rheinischen Adel verfügten. Auch nach dem Aussterben der Ahrweiler Linie der Familie Blankart erlangte das Gebäude regionalgeschichtliche Bedeutung. Es wurde bis 1850 zeitweise als Landratsamt des Kreises Ahrweiler u. a. von Landrat Karl von Gärtner (1822-1840) genutzt. Ab 1918 diente der Blankartshof als Eisen-, Holz- und Kohlelager der überregional bedeutenden Eisen- und Haushaltswarenhandlung Heinrich Jarre.


1981 wurde das Gebäude durch die Stadt gekauft und in sukzessiver Bauzeit saniert. Am 24. September 2005 konnte das Stadtarchiv feierlich eröffnet werden.