Stadtteil - Ahrweiler

Der historische Ortskern von Ahrweiler ist durch die Stadtmauer mit ihren vier Tortürmen,  Aussichtstürmen und den Resten eines ehemals umlaufenden Wallgrabens klar umrissen und heute teilweise autofrei begehbar.

Trotz vielfacher baulicher Veränderungen hat das beliebte Zentrum des Spätburgunders im Ahrtal seinen mittelalterlich-romantischen Charakter bewahrt. Das ehemalige Stadtwappen verweist auf die historische Zugehörigkeit zu Kurköln und zur Grafschafte Are.

Als ehemals mittelalterliche Stadt kann Ahrweiler auf eine abwechslungsreiche und leider auch durch viele Kriege bestimmte Vergangenheit zurückblicken, die dem Besucher vor Ort auf Schritt und Tritt begegnet.

Ahrweiler wird als "Arwilere“ erstmals 893 in einem Güterverzeichnis der Abtei Prüm erwähnt. Bis 1100 gehörte Ahrweiler zum sogenannten Ahrgau und zur Herrschaft der Grafen Are. Von 1246-1794 gehörte Ahrweiler zum Erzbistum Köln. Unter Erzbischof Konrad von Are-Hochstaden, der Ahrweiler 1248 die Bürgerrechte bestätigte und aus strategischen Gründen den Bau der Stadtmauer veranlasste, besaß die Stadt zusammen mit Bonn, Neuss und Andernach den Rang einer Mithauptstadt von Kur-Köln. Stadtmauer, Tore und Türme aus dem 13. bis 15. Jahrhundert sowie die Pfarrkirche St. Laurentius sind Zeugnisse dieser Zeit. Im Dreißigjährigen Krieg (1633, 1642, 1646) wurde die Stadt belagert, geplündert und gebrandschatzt; im 3. französischen Raubkrieg am 1. Mai 1689 bis auf 10 Häuser völlig zerstört. Danach stand Ahrweiler 20 Jahre (1794 bis 1814) unter französischer Herrschaft, dann fiel die Eifel und damit auch das Ahrtal 1815 an Preußen.

In dieser Zeit preußischer Herrschaft wurden äußerst wichtige verkehrstechnische Modernisierungsmaßnahmen wie der Bau der Eisenbahntunnel bei Altenahr, sowie der Bau der Bahnstrecke und einer für Fuhrwerke und Kutschen geeigneten Straße entlang der Ahr durchgeführt. Auch Weinbau und Landwirtschaft wurden mit der Errichtung von staatlichen Versuchs-, Beratungs- und Bildungsanstalten unter anderem staatlich gefördert. In den beiden Weltkriegen 1914 bis 1918 und 1933 bis 1945 blieb Ahrweiler vor unmittelbaren Kampfhandlungen weitgehend verschont und diente als Lazarettstandort. Als jedoch in der zweiten Hälfte 1944 die Luftangriffe zunahmen, flüchteten viele Einwohner in die Weinberge (Stadt im Berg). Am 29. Januar 1945 trafen Bomben der Alliierten den südlichen Teil der Altstadt (Ahrhutstraße, Schützbahn) mit dem Ahrtor und Teilen des Friedhofes. Die wiederaufgebauten Gebäude und Denkmale sind heute zusammen mit den zahlreichen anderen historischen Kostbarkeiten spätestens seit der Stadtkernsanierung 1977 bis 2010 Teil des touristischen Gesamtkonzepts der Stadt, das permanent zeitgemäß weiterentwickelt wird.

Neben der Geschichte, haben auch Gastlichkeit und ein fast mediterranes Lebensgefühl in Ahrweiler einen hohen Stellwert.

Zahlreiche Veranstaltungen und kulturelle Angebote bieten das ganze Jahr über gute Gründe, diesen Stadtteil immer wieder zu besuchen.

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