Stadtteil - Ramersbach
Bei Ramersbach handelt es sich um den geographisch höchstgelegenen, aber geschichtlich jüngsten Stadtteil von Bad Neuenahr-Ahrweiler, denn Ramersbach gehörte bis 1974 zur Verbandsgemeinde Brohltal.
Erstmals erwähnt wird das Dorf als Grenzort eines Bannforstes, den Otto III. 992 seinen Getreuen Sigebodo und Richwin zuweist. Seit dem 14. Jahrhundert besaß Ramersbach nachweislich eine kleine Kapelle, die der Heiligen Barbara geweiht war. Der heutige Kirchenbau in unmittelbarer Nähe der Hauptstraße wurde nach Entwürfen des Trierer Architekten Peter Marx 1908 realisiert. Es ist die einzige Kirche im Bistum Trier mit zeittypischen Jugendstilelementen.
Durch seine Höhenlage bietet Ramersbach schöne Ausblicke über die bewaldeten Höhen des Ahr-Eifel-Gebirges. Kulturgeschichtlich interessierte Wandernde treffen auf eine vielfältig genutzte Landschaft mit reicher Geschichte. Am Gasthof Halfenhof beginnt ein gut rund 16 Kilometer langer, gut ausgeschilderter Wanderweg unter dem Überbegriff „Historische Straße“. Er führt zu den archäologischen Resten einer der größten bekannten römischen Eisenverhüttungsanlagen diesseits der Alpen, zu Schürfstellen des Eisenerzabbaus, den Resten eines römischen Gutshofes sowie zahlreichen interessanten landschaftspflegerischen Kleinodien. Ein zweiter Wanderweg, der „Köhler- und Loheweg“, entführt den Wanderer in die Geschichte des vorindustriellen Wirtschaftslebens der Eifel.
Bis ins 19. Jahrhundert bestimmten die Köhler- und Lohewirtschaft die Waldnutzung. In der gesamten Eifel und auch im Umland von Ramersbach rauchten die Kohlemeiler und wurde die gerbstoffreiche Rinde der Eiche (Lohe) für das Gerben des schweren Sohlenleders von den Bäumen geschält.
Heute ist Ramersbach vor allem ein beliebter Wohnort für junge Familien. 2013 wurde das Mehrzweckgebäude für Bürger und Feuerwehr eröffnet, das sich unmittelbar an den seit 1994 bestehenden städtischen Kindergarten Sausewind mit großem Spielgelände anbindet.